Wahlprüfstein des Tages: Wer sorgt für Vernetzung in den Regionen?

Hunderttausende Menschen in NRW pendeln jeden Tag zwischen Arbeitsort und Wohnort. In den Ballungsräumen sind die Wohnungsmärkte deswegen längst keine kommunale Angelegenheit mehr. Bei der Planung von Neubaugebieten oder Verkehrswegen dominiert aber oft noch das „Kirchturmdenken“ früherer Tage. Welche Partei will das nach der NRW-Wahl ändern?

Hunderttausende Menschen in NRW pendeln jeden Tag zwischen Arbeitsort und Wohnort. In den Ballungsräumen sind die Wohnungsmärkte deswegen längst keine kommunale Angelegenheit mehr. Bei der Planung von Neubaugebieten oder Verkehrswegen dominiert aber oft noch das „Kirchturmdenken“ früherer Tage. Welche Partei will das nach der NRW-Wahl ändern?

Düsseldorf. Bei der Betrachtung der Wohnungsmärkte geht man von einem örtlich begrenzten „Kirchturmdenken“ aus. Verkannt wird, dass schon jetzt die Bevölkerung in Regionen denkt. So hatte die boomende Stadt Düsseldorf jeden Tag 296.000 Einpendler im Jahre 2015. Im Jahre 2011 waren es noch 282.000 Einpendler. Dies entspricht einer Steigerung von knapp 5 Prozent. In nur vier Jahren. Die Einpendler nehmen Wohnungen in der Region Düsseldorf in Anspruch.

Vor dem Hintergrund zunehmender Pendlerströme hat Haus & Grund Rheinland im Vorfeld der NRW-Wahl den Parteien die Frage gestellt: Wie wollen Sie sicherstellen, dass zukünftig die um die Großstädte herum liegenden Regionen besser in Hinblick auf den Verkehr und die Wohnungsmärkte vernetzt werden und so im politischen Handeln die bei der Bevölkerung bereits vorherrschende regionale Sichtweise auf Ballungsräume nachvollzogen wird?

Das sagen die Parteien zum Thema „Infrastruktur der Ballungsräume“

Die Antworten der Parteien zum Wahlprüfstein „Infrastruktur der Ballungsräume“ können Sie hier – ungekürzt – im originalen Wortlaut nachlesen:

Das sagt die CDU:

Für eine zukunftsfähige Infrastrukturentwicklung und Mobilitätsversorgung in den ländlichen Räumen einer Region, ist eine ganzheitliche Strategie unter Einbezug aller Verkehrsmittel vonnöten. Dabei muss die individuelle und öffentliche Mobilität neu organisiert und kombiniert, soziale Einrichtungen und Versorgungsinfrastruktur an zentralen Orten gebündelt und diese durch öffentliche Verkehrsangebote vernetzt werden. In diesem Rahmen müssen leistungsfähige Verbindungen zu den regionalen Mobilitätsachsen, vor allem des schienengebundenen Personennahverkehrs, geschaffen und eine ineinandergreifende Siedlungs- und Mobilitätsentwicklung ermöglicht werden.

Das sagt die SPD:

Die NRWSPD spricht sich seit vielen Jahren dafür aus die regionale Zusammenarbeit zu verstärken. Adressat sind dabei die Kommunen, die zusammen arbeiten und gemeinwohl-bürgerorientiert in ihrer jeweiligen Region denken müssen. Die verfassungsrechtlich gesetzte Kommunale Selbstverwaltung gilt es dabei zu respektieren, freiwillige interkommunale Zusammenarbeit, die auch rechtlich möglich ist, aber nach Kräften zu fördern. Die sozial orientierte Wohnungsmarkt, Stadtentwicklungs- und Verkehrspolitik kann dabei inhaltlich wie auch finanziell wirksam Hilfe leisten. Hier werden wir unsere seit der Regierungsübernahme 2010 begonnene kommunalfreundliche Politik konsequent fortsetzen.

Das sagt die FDP:

Da insbesondere die Randgebiete rund um Ballungsmetropolen attraktive Wohnstandorte sind, müssen zum Ein- und Auspendeln aus den Metropolstädten zielgerichtete Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsanbindung ergriffen werden. Wir brauchen einen attraktiven und leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr, vor allem aber verstärkte Investitionen in den Erhalt und bedarfsgerechten Ausbau der Straßeninfrastruktur. Durch intelligente Mobilitätskonzepte müssen das Arbeiten in der Stadt und das Leben im Stadt-Umland besser miteinander vereinbar werden. Dies wird den Wohnungsmarkt in den Großstädten entlasten und zur Aufwertung der Randgebiete beitragen.

Das sagen Bündnis 90/Die Grünen:

Auf Initiative der Landesregierung gab und gibt es in den Ballungsgebieten einen intensiven Dialog der betroffenen Gebietskörperschaften, um vernetzt Bauland zu entwickeln, insbesondere da wo schon bestehende Infrastruktur besteht.
Der Flächenpool NRW unterstützt Kommunen dabei, Problem-Areale im innerstädtischen
Bereich zu aktivieren. Dabei steht die Neunutzung von bereits bestehenden, innerstädtischen Standorten gegenüber Neuerschließungen „auf der grünen Wiese“ im Vordergrund.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von <link http: www.hausundgrund-rheinland.de _blank external-link-new-window internal link in current>Haus & Grund Rheinland verfasst.

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