Braucht die Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin ein Instrument, um effektiver gegen eine mögliche Immobilienblase vorgehen zu können? Die Bundesregierung sieht das so und hat ein entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht. Damit soll zugleich die mutmaßliche Kreditklemme bei älteren Bauherren behoben werden. Zur heutigen Anhörung im Bundestag kommt Kritik aus der Finanzwirtschaft.
Berlin/Düsseldorf. Soll die Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin die Möglichkeit bekommen, die Vergabe von Immobilienkrediten einzuschränken, wenn sie die Gefahr einer Immobilienblase sieht? Dieses Thema steht heute (06.20.2017) auf der Tagesordnung des Finanzausschusses im Bundestag. Banken und Sparkassen kritisieren den Gesetzesentwurf der Bundesregierung in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Die Kritik trifft unter anderem den Plan, dass die BaFin zukünftig Obergrenzen für die Beleihung von Immobilien verhängen darf. Ein solches <link http: www.hausundgrund-rheinland.de aktuelles einzelansicht droht-eine-obergrenze-fuer-hauskredite-3171 _blank external-link-new-window internal link in current>Instrumentarium ist schon seit Sommer 2016 im Gespräch. Banken und Sparkassen kritisieren dieses neue Instrument als überzogen und nicht angemessen. Der Entwurf des Gesetzes zur Ergänzung des Finanzdienstleistungsaufsichtsrechts orientiere sich an Erfahrungen aus dem Ausland.
Die Situation in Deutschland sei jedoch eine andere. Hierzulande seien die Finanzierungsmodalitäten konservativ und durch langfristige Zins- und Tilgungsvereinbarungen geprägt, zitiert die FAZ aus der Stellungnahme der Banken. Insbesondere die oft langen Laufzeiten und das mitzubringende Eigenkapital gelten in Deutschland als wichtige Argumente dafür, dass eine gefährliche Entwicklung bei Wohnimmobilienkrediten kaum zu erwarten ist. <link http: www.hausundgrund-rheinland.de aktuelles einzelansicht entwicklung-nach-oben-immobilienpreise-2016-gestiegen-3399 _blank external-link-new-window internal link in current>Wie berichtet sind sich die Fachleute jedoch nicht ganz einig, was die aktuelle Beurteilung des Risikos für Deutschland angeht.
Abmilderung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie geplant
Die Institute weisen außerdem darauf hin, trotz teilweise deutlicher Preissteigerungen in einigen Ballungsgebieten läge gegenwärtig in Deutschland keine Überhitzung des Immobilienmarktes vor. Einer Überhitzung des Immobilienmarktes könnte man nach Ansicht der Finanzbranche zudem auf anderem Wege entgegenwirken: So könnte durch die Bereitstellung von mehr Bauland, steuerliche Erleichterungen und eine Vereinfachung der Bauordnungen dafür gesorgt werden, dass mehr gebaut wird.
Zugleich greift das geplante neue Gesetz auch eine im vergangenen Jahr oft geäußerte Forderung der Finanzwirtschaft auf: Es soll die umstrittene Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) nachbessern. Insbesondere Sparkassen hatten sich wiederholt beschwert, dass seit der Umsetzung dieser EU-Richtlinie in deutsches Recht deutlich weniger Kredite für Kauf, Anschlussfinanzierung oder Umbau von Immobilien vergeben würden. Jetzt plant der Gesetzgeber wie berichtet, bei Anschlussfinanzierungen von einer erneuten Prüfung der Kreditwürdigkeit abzusehen. Außerdem soll die Wertsteigerung durch eine Baumaßnahme in der Bonitätsprüfung berücksichtigt werden können. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie <link http: www.hausundgrund-rheinland.de aktuelles einzelansicht mehr-klarheit-fuer-kreditvergabe-bund-hat-gesetzentwurf-fertig-3353 _blank external-link-new-window internal link in current>hier.
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